Alle Protagonisten leiden unter
einer rätselhaften Krankheit die
ihren Alterungsprozess dramatisch
verkürzt. In nur 4 Wochen werden
sie um 40 Jahre altern. Die Jugend
wird unwiederbringlich vergangen
sein. Sie schreiben ergreifende
Abschiedsbriefe an ihre Bekannten
und Verwandten, erzählen
sarkastische Witze über Alte,
klammern sich ans Leben, üben
ihre jungen Körper in Haltungen
der Gebrechlichkeit, trauern um
den Verlust der Jugend, klagen die
Welt an für ihr grausames
Schicksal …
In grotesker Verfremdung lernen
sie, die Freuden und Risiken der
Jugend mit alten Augen zu sehen.
So soll Jugendlichkeit auf der
Bühne deutlich werden im Spiegel
eines Horrorszenarios.
Oscar Wildes „Bildnis des Dorian
Gray“ - clownesk auf den Kopf
gestellt.
Angst vor dem Altern
Frankfurter Rundschau vom 03. Mai 2007
... Das Stück lebt von den Gefühlsausbrüchen
und schrägen Verhaltensweisen, die die
Krankheit bei den Jugendlichen auslöst. Es
braucht keine wesentliche Handlung und nur
wenige Requisiten. Beeindruckend, mit
welcher Emotionalität und Härte die 18- bis
21-jährigen Jungschauspieler Jana Kühnel,
Jasmin Friedrich, Justus Verdenhalven,
Katinka Mazur, Paola Wechs und Arne Harff
ihre Vorstellungen und Ängste zum Altwerden
vermitteln.
“Wann werde ich geduscht?” erinnert
eindringlich an eine Weisheit, die zwar in
Sprüchefibeln oft beliebig wirkt, angesichts
des Alterns aber stimmen könnte: Genieße
jeden Tag deines Lebens, denn es könnte der
letzte sein.
Von Melanie Kräuter
Arne Harff
Jana Kühnel
Jasmin Friedrich
Justus Verdenhalven
Paola Wechs
Tinka Mazur
A: Ich dachte immer es wird schön ruhig und
gemütlich wenn man alt ist, verstehst du??
Ich wollte immer ein rasantes Leben fuhren
mit Sex Drugs und Rock ,n' Roll und so...
Dann könnt ich mich am Ende ganz entspannt
zur Ruhe setzen. Und wenn ich dann
zurückdenke, könnt ich sagen: „ Mein Leben
war lebenswert!"
B: Ja aber so hat man dann ja gar kein
Leben mehr auf das man zurückblicken kann.
Weißte, ich dachte immer mein Leben soll wie
ein schöner Film sein, aber jetzt ist in der
Mitte einfach der Streifen gerissen und der
Anfang einfach mit dem Ende zusammen
getackert....
theater et zetera
Theater hat seine eigene
Wirklichkeit. Der Zuschauer
lehnt sich zurück und akzeptiert
die Spielregeln: So kann er in
90 Minuten ganze Epochen an
allen erdenklichen Orten der
Welt erleben - erschaffen auf
den Quadratmetern einer
Bühne und der
Imaginationskraft der
Schauspielerei.
Nicht anders verfährt theater et
zetera. Nur dass es dauernd
die Spielregeln ändert - und so
Blicke auf ungesehene
Realitäten öffnet.
Wann werde ich
geduscht?
Premiere
Gallus Theater
Frankfurt
02. Mai 2007
Aufführungsdaten
Projekt
Ein Projekt der
Jugend-Kultur-Werkstatt
Falkenheim
Gallus e.V.
Musik
Paula Jansen
Ausgezeichnet mit der
Zwischenauswahl
zum
29. Theatertreffen der
Jugend 2008 in Berlin