Angst vor dem Altern
Frankfurter Rundschau vom 03. Mai 2007
... Das Stück lebt von den Gefühlsausbrüchen und schrägen
Verhaltensweisen, die die Krankheit bei den Jugendlichen
auslöst. Es braucht keine wesentliche Handlung und nur
wenige Requisiten. Beeindruckend, mit welcher
Emotionalität und Härte die 18- bis 21-jährigen
Jungschauspieler Jana Kühnel, Jasmin Friedrich, Justus
Verdenhalven, Katinka Mazur, Paola Wechs und Arne Harff
ihre Vorstellungen und Ängste zum Altwerden vermitteln.
“Wann werde ich geduscht?” erinnert eindringlich an eine
Weisheit, die zwar in Sprüchefibeln oft beliebig wirkt,
angesichts des Alterns aber stimmen könnte: Genieße
jeden Tag deines Lebens, denn es könnte der letzte sein.
Von Melanie Kräuter
Darsteller
Arne Harff / Jana Kühnel / Jasmin Friedrich
Justus Verdenhalven / Paola Wechs / Tinka Mazur
Musik
Paula Jansen
Premiere
Gallus Theater Frankfurt
02. Mai 2007
Projekt
Ein Projekt der
Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus e.V.
Ausgezeichnet mit der
Zwischenauswahl
zum
29. Theatertreffen der Jugend
2008
theater et zetera
Theater hat seine eigene Wirklichkeit. Der Zuschauer lehnt
sich zurück und akzeptiert die Spielregeln: So kann er in 90
Minuten ganze Epochen an allen erdenklichen Orten der Welt
erleben - erschaffen auf den Quadratmetern einer Bühne
und der Imaginationskraft der Schauspielerei.
Nicht anders verfährt theater et zetera. Nur dass es dauernd
die Spielregeln ändert - und so Blicke auf ungesehene
Realitäten öffnet.
Nehmen Sie Kontakt
mit uns auf
01733090939
theater-etzetera@t-online.de
Wann werde ich
geduscht?
Alle Protagonisten leiden unter einer rätselhaften
Krankheit die ihren Alterungsprozess dramatisch
verkürzt. In nur 4 Wochen werden sie um 40 Jahre
altern. Die Jugend wird unwiederbringlich vergangen
sein. Sie schreiben ergreifende Abschiedsbriefe an ihre
Bekannten und Verwandten, erzählen sarkastische
Witze über Alte, klammern sich ans Leben, üben ihre
jungen Körper in Haltungen der Gebrechlichkeit,
trauern um den Verlust der Jugend, klagen die Welt an
für ihr grausames Schicksal …
In grotesker Verfremdung lernen sie, die Freuden und
Risiken der Jugend mit alten Augen zu sehen. So soll
Jugendlichkeit auf der Bühne deutlich werden im
Spiegel eines Horrorszenarios.
Oscar Wildes „Bildnis des Dorian Gray“ - clownesk auf
den Kopf gestellt.
A: Ich dachte immer es wird schön ruhig und
gemütlich wenn man alt ist, verstehst du??
Ich wollte immer ein rasantes Leben fuhren mit Sex
Drugs und Rock ,n' Roll und so... Dann könnt ich mich
am Ende ganz entspannt zur Ruhe setzen. Und wenn
ich dann zurückdenke, könnt ich sagen: „ Mein Leben
war lebenswert!"
B: Ja aber so hat man dann ja gar kein Leben mehr auf
das man zurückblicken kann. Weißte, ich dachte
immer mein Leben soll wie ein schöner Film sein, aber
jetzt ist in der Mitte einfach der Streifen gerissen und
der Anfang einfach mit dem Ende zusammen
getackert....