Georg Bachmann ist ein staatlich geprüfter Clown.
Wichtiger aber ist, dass unzählige Kinder, Jugendliche, Eltern und andere theaterbegeisterte
Erwachsene ihn als Spielleiter, Regisseur, Dramaturg und Bühnenbildner in zahllosen Workshops und
Theaterproduktionen geprüft und für gut befunden haben.
In der Jugend-Kultur-Werkstatt Falkenheim Gallus (JKWF) hat Georg Bachmann von 2001 bis 2012 das
Jugendtheaterensemble Falkenheim geleitet. Nacheinander haben in dieser Periode vier
Generationen Jugendlicher ihre freie Zeit mit der Ausarbeitung ihrer Persönlichkeit, der Gestaltung
ihrer Beziehungen und der Erweiterung ihrer Horizonte zugebracht. Von "Slaap lekker - droom lekker"
(2001) bis "Eins oder null" (2012) sind in Eigenproduktionen und Literaturbearbeitungen elf Stücke
entstanden, die allesamt von den großen und kleinen menschlichen Themen handeln, die die
Beteiligten umtreiben: Abschied von der Kindheit; die Schrecken des Alters; Neid-Konkurrenz-
Eifersucht und Ehrgeiz; Liebe-Freund- und Feindschaften; Freiheit - Obsession- Gehorsam; Beziehung
in Zeiten der sozialen Netzwerke…
Mit seinen Jugendensembles hat er in der JKWF ein Format geschaffen, das geeignet ist,
Jugendlichen auf ihrem riskanten Weg durch die Pubertät ihr Leben als eine unerschöpfliche Fülle
von Möglichkeiten erfahrbar zu machen. Auf der Basis eines soliden Schauspieltrainings erarbeitet er
mit seinen Protagonisten die Themen, die sie umtreiben, findet immer neue passende
Theatersprachen, Szenarien und Bühnenbilder für ihre Gestaltung und setzt sie in abendfüllende
Produktionen für großes Publikum um.
Im Rahmen von Schulprojektwochen der JKWF macht Georg Bachmann auch diejenigen Kinder und
Jugendlichen mit ihren Ausdrucksmitteln vertraut, denen Kunst und Theater nicht an der Wiege
gesungen wurde. Hier lernen sie sich öffentlich zu zeigen mit mentaler und physischer Präsenz,
Vertrauen in der Gruppe zu entwickeln und dem bitteren Ernst des Lebens mit Heiterkeit zu
begegnen.
Die universelle Sprache des Theaters hat er in mehreren Projekten des internationalen
Jugendaustausches mit europäischen Partnergruppen genutzt um den feinen Tönen der Einzelnen
im Konzert der Kulturen Gehör zu verschaffen.
Georg Bachmann ist ein Clown, dem das Schauspiel ein ernstes Anliegen ist. "So nah am Grauen ist
alles Lachen, das er bereitet und das einzig in solcher Nähe seine Legitimation gewinnt und sein
Rettendes."
Auch wenn es bei ihm nicht ganz so streng zugeht, wie in dieser Bemerkung von Adorno über
Chaplin (Theodor W. Adorno "Ohne Leitbild", Ffm 1969, S. 93) so ist es doch die besondere Verbindung
von Trauer, Witz und Ernst, die den großen menschlichen Reichtum dieses Theaterpädagogen
ausmacht.